Mittwoch, 11. September 2013

Tzatziki 13



26. Juni 2013
Der Beginn unseres Trips. Auf gehts von Klagenfurt nach Graz auf den Flughafen. Wir finden uns dort ein und warten auf das Abheben des Vogels. Wir, das sind Gustav und ich, die einzigen, die den Trip starteten. Somit hat sich die Veranstaltung zu einer reinen Angelegenheit der akademischen Sektion Graz (Exposituren Klagenfurt und Ferlach) entwickelt. Wahrscheinlich ist die etwas ärmliche Beteiligung auf die Qualität der Routen zurückzuführen (siehe Bilder).







Während der Wartezeit am Flughafen kam uns folgendes Flugobjekt unter. Der arme Kerl war vermutlich auf Kollisionskurs mit dem Tower und folgedessen ein wenig der Deformation anheimgefallen. Diese Erkenntnis ergibt sich wohl aus der temporären Verweigerung der Nahrungsaufnahme, die wir dem Vogel in Form einer frisch saftig steirischen Flughafensemmel zuteil werden ließen, sowie der gleichzeitigen Regungslosigkeit, die an den vermeintlichen Vollzug einer Präparation erinnerte.




Oder sollte das Getier an den derzeitigen ökonomischen Zustand unserer Zieldestination erinnern? Wie dem auch sei; 20min später erholte sich der Vogel und flatterte zuerst schmetterlingsartig bevor sein Flugverhalten zunehmend artgerecht wurde...
Und der griechischen Wirtschaft (exakter Gastwirtschaft), der halfen wir in höchst caritativer Weise auf die Sprünge! (Gern nützt man eine Gelegenheit zur Nächstenliebe, besonders dann, wenn sie sich in so angenehmer Weise in die eigene Bedürfniswelt eingliedern lässt.)

Somit wurde der nächste Klettertag zu einer Nachmittagsangelegenheit. Die sonnseitige Exposition des Gebietes gab auch durchaus die Möglichkeit der expressmäßigen Hautbräunung, die von meinem Kollegen jedoch nicht diejenige Wertschätzung erhielt, die ihr eigentlich gebühren würde.
Der gute Gustav zeigte doch im Gegensatz zu mir (Landratte), dass er amphibionöse Wurzeln besitzt. Schnorchelnderweise entdeckte er einen Oktopus mit dem er farbenfroh kommunizierte!
Doch damit nicht genug des Wassersports! Abends gab sich Gustav einem Badevergnügen hin, dass nur die wenigsten von uns als genussvoll bezeichnen würden. Zwecks Dehnung des viel zu engem Schuhwerks gab er sich einer Dusche mit Kletterschuhen hin. Mit Erfolg!! Eine wirkliche Dehnung war zwar nicht eingetreten aber nachher waren seine Füße nachhaltig edelgridgelb! Wenn das nicht Markenbewußtsein ist!

Am zweiten Tag wurde uns bei Besuch des Sektors "Poets" bereits bewusst, in welch außerordentlichem Klettergebiet wir sein durften!
Scharfer und wasserzerfressener Fels jenseits von Speck und Bruch...einfach fantastisch! Und glaubt man dann, es gäbe keine Steigerung, dann wird man schon wieder eines Besseren belehrt. Überhängende 40m lange Runsentouren zwischen 6a und 7b! Da bleibt einem einfach nur die Sprache weg - märchenhaft schön. Ein vertikaler Sirtaki reiht sich an den anderen zu mittlerweile ca. 2000 Touren in allen Schwierigkeitsgraden!

Und dann wandern wir auf dem Nachhauseweg Ziegenpfade entlang, deren Erbauer ausweichend an uns vorbeigleiten. Plötzlich wird unser Dahingleiten in der Landschaft durch ein Gatter gebremst und das Weiterschreiten kommt nicht nur aus diesem Grund zum Erliegen. Zu privat erscheint uns das Ambiente dahinter!
Doch Hunger und Durst lassen uns diese Barriere durchbrechen.
Ein paar Tische auf dem steinernen Boden lassen uns hoffen, dass auch wir vielleicht aufgenommen werden....
Ein paar Einheimische waren die einzigen dort und unsere Hoffnungen auf ein kühles Helles schwanden.
Doch dann schritt sie uns entgegen! Sabina. Schnell gab sie uns zu erkennen, dass sich ihre gastronomische Libido bald auf uns fokussieren würde! Und die hausgemachten Produkte, allem voran der selbstgemachte Ziegenkäse schmeichelte unsere Gaumen! Somit hatten wir mit dieser Essstätte unser abendliches Wohnzimmer gefunden!

Kultur: Um der Klettereindimensionalität zu entrinnen, besuchten wir an einem Ruhetag das Kloster des Agios (heiligen) Panteleimon. Unters Bild zeigt die zurückgelassenen Krücken der Geheilten. Anhänglich finden sich noch weitere Bilder des Klosters….



Eines Tages gingen wir gastronomisch mal fremd und dann wurde es zu unserer Überraschung zutiefst einheimisch!
Unerlaubter und geheimer Weise hatte sich eine Parallelveranstaltung Kärntner Kletterer ebenfalls eingefunden. Ein Haufen frustrationstoleranter (Reindlingverzicht für 2 Wochen) und weltoffener (I nim a ausländische Grif) Landsleute tauchte auf und wir kamen ins Gespräch.
Ja und kaum zu glauben: Eine Kollegin von mir (Andrea) hatte sich mit männlichem Begleiter (Wohlgemerkt Ehemann Pinki) topsecret eingeschleust!
Das führte natürlich zwangsweise zu einem Treffen in unserer Stammdestination, wo wir dann Gebiets- und Klettererfahrungen austauschten. Dabei demonstrierten die beiden, dass man auch noch im hohen Alter beeindruckend stark klettern kann!

Doch irgendwann muss er kommen; der Tag der Heimfahrt! Der liebe Gustav war ohnehin schon von der Kletterei unendlich gezeichnet. Pochende Schmerzen in seinen Fingern machten jegliche Krümmungen der Gelenke zu einer Tortur! Doch dann führte ein BH bei der abschließenden Einkaufstour zu einer Spontanheilung! Beim Anblick dieser Körbchen erreichten seine feinmotorischen Fähigkeiten einen Höhepunkt!!!! Zart schlossen sich Daumen und Zeigefinger um an die Bändchen zu gelangen....
Der weitere Ablauf seiner Fingerübungen muss jedoch in den Bereich der Zensur fallen, damit die Jugendfreiheit dieser Website aufrecht erhalten werden kann...
Nähere Details und die wahre Geschichte könnt ihr von mir persönlich erfahren…
Das Handling von Gustav soll unbestätigten Meldungen zufolge bereits die Aufmerksamkeit von Hugh Hefner auf sich gezogen haben.


Auf der Heimfahrt vom Hotel zum Hafen zeigte es sich, dass ein griechischer Bus außer dem Fahrer eigentlich nur 3 Dinge besitzen muss:

Gaspedal
Hupe und ein
Bild des heiligen Savvas






Anstatt stehen zu bleiben und zu warten ist es doch viel ökonomischer, vorher zu Hupen, damit die Passanten zeitgerecht zur Seite springen. Somit hat man dann einfach die freie Bahn die man braucht. (Der Anteil an Gehörgeschädigten dürfte aufgrund dieser Verkehrsstrategie in der griechischen Bevölkerung wohl weitaus geringer sein als in mitteleuropäischen Staaten..)
Wir jedenfalls kamen heil an und von der Fähre konnte man dann erkennen, wie Pothia (Hauptstadt von Kalymnos) immer kleiner wurde.

Günther

Zum Schluss noch ein Paar Bilder












 



 

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