Donnerstag, 16. August 2012

frankenstein 'I2 - der klettertrip ins frankenjura

Das Frankenjura liegt, auch wenn das die Franken nicht gerne hören, im nördlichen Bayern. Das Gebiet ist durchsetzt von Flesabbrüchen und freistehenden Felstürmen, die seit den frühen 80ern von Größen wie Kurt Albert mit Sportkletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden versehen wurden.


Das erste Auto startete am Mittwoch Abend mit Jakob, Christian, Alex und Johannes von Graz aus. Als Ziel wurde der Campingplatz beim Gasthof Eichler im Trubachtal auserkoren. Der Campingplatz ist wahrscheinlich jedem, der schon klettern in Franken war, unter „Kletteroma Eichler“ ein Begriff. Leider waren wir einige Jahre zu spät, um diese fränkische Koryphäe kennenzulernen, aber der Campingplatz wird von ihren Nachfahren, die ihr in Punkto herzlichkeit um nichts nachstehen sollen, nach den selben Prinzipien weitergeführt. Die Übernachtung ist mit 6€ pro Nase überaus günstig und für Kälteunempfindliche, können sogar 50 Cent pro Dusche gespart werden, was bei viermaligem Duschen einem delikaten Stück Kuchen aus Marthas Backstube entspricht und sich somit allemal rentiert.


Am Donnerstag Vormittag war als Treffpunkt mit dem zweiten Auto (Timon, Sarah, Luisa, Harald) der Klettergarten Weißenstein vereinbart. Schon bei der Hinfahrt, die Scheibenwischer auf höchster Stufe eingeschaltet, war klar, dass heute eine Regenjacke angebracht sein wird. Mit Ausnahme von einigen unbedeutenden Regengüssen konnten wir aber eine schöne und trockene Wand in allen für uns interessanten Schwierigkeitsgraden beklettern. Bei einem, mit Harris Kochkünsten zubereiteten Essen (Tortellini mit Gemüsesauce) und dem Genuss von fränkischer Braukunst ließen wird den Tag bei niederen Temperaturn und sternenklarer Nacht ausklingen.


Am nächsten Tag weckte uns der Regen. Deswegen suchten wir uns ein Gebiet mit überhängendem Charakter. So fuhren wir in die „Grüne Hölle“ und nisteten uns unter einem recht mächtigen Überhang regengeschützt ein, was bei einigen in gegen null gehender Klettermotivation endete und somit zu einem Nickerchen im Auto führte. Gegen Abend konnten aber, auf Grund des nachlassenden Regens, auch einige leichtere Routen beklettert werden.


Der Samstag führte uns ins, selbst für unseren Lokalmatador Timon, unbekannte Gebiet Förenstein. Die Routen waren eher wenig einladend und die Ausstiege waren fast ausnahmslos nass, was in Kombination mit der Teils recht laschen Absicherung keine gute Kombination darstellte. So zwang uns der nächste Regenguss zu einer Zwangspause unter einem kleinen Vorsprung. Zum Glück hatte Harald „zufällig“ ein paar Dosen mit leckeren Kartoffelgerichten eingesteckt, die noch vor Ort verspeist wurden. 





Ein Stellungswechsel brachte uns zur Schottersmühler Wand. Die recht langen Routen (ca. 25m) waren eine willkommene Abwechslung und konnten bei Sonnenschein geklettert werden.


Am letzten Tag weckte uns zur Abwechslung die Sonne. Doch bei genauerem Hinsehen näherte sich schon, wie könnte es anders sein, eine Regenwolke. Wir hatten gerade noch Zeit alle Sachen in Jakobs Auto zu stopfen bevor ein mächtiger Platzregen über uns hereinbrach. So fiel die Wahl des letzten Klettergebiets auf die Bärenhofer Wand, wo es auch überhängende und somit regengeschützte Passagen gab. Schon beim Zustieg wurde wir von einem Regenguss überrascht und mussten eine Zwangspause mit ausgiebiger Jause in einem gemütlichen Unterstand einlegen.



Nach längerer Sucherei, die ohne die weise Entscheidung von Harald, ein GPS mitzunemhen, wohl noch deutlich länger gedauert hätte, wurde die Wand gefunden und konnte bis auf wenige nasse Route prima beklettert werden.

Direkt von der Bärenhofer Wand machten wir uns, mit einem bis an den Rand mit Gepäck und Insassen vollbeladenen Auto, auf den Heimweg. Wer hätte gedacht, dass in einem Seat fünf Kletterer (Jakob, Alex, Christian, Harald, Johannes) incl. Camping- und Kletterzeug Platz finden. 


In Wels legten wir einen Stopp ein, um Harald abzuladen. Diese Möglichkeit auf ein Abendessen wurde sogleich ergriffen, denn schon das ganze Wochenende war von einem leckeren Schweinebraten zum Abschluss die Rede. So fanden wir uns in der Welser Version des „Gösser“ wieder. 
Schon beim Eintreten wurden wir von Harald vorgewarnt, dass der Service hier wohl nicht den höchsten Standards entsprechen soll und wir wurden nicht enttäuscht. Leider fand sich auf der Karte kein Schweinebraten, so wurde reihum das Menü (Pute) bestellt. Nach der verwirrendsten Servierung der Getränke, die wir je gesehen haben (niemand bekam das was er bestellt hatte) und sonstigen pausenlosen Fehlern seitens des Personals wurde das Essen serviert. Bekommen haben wir...richtig: einen Schweinebraten. Selten hatte man in einem Gasthaus in so kurzer Zeit so viel zu lachen. 

Ein perfekter Abschluss eines, trotz schlechten Wetters, sehr schönen Klettertrips ins Frankenjura.




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