Mittwoch, 19. Januar 2011

Skitour & Wellness '11 - Ebenstein

Mit vollbepackten Rucksäcken, Tourenski und Fellen trafen wir uns am 9. Jänner um 8 Uhr morgens in Weinzödl. Ziel für diesen Tag war der imposante Ebenstein im Hochschwabgebiet. Hoch motiviert und voller Tatendrang fuhren wir erst einmal gemeinsam bis nach Tragöß-Oberort.


Mit Schneeketten ausgerüstet ging es durch eine wunderschöne Winterlandschaft weiter zum Parkplatz und dem Ausgangspunkt unserer Tour nach Jassing.
12 Mann und Frau marschierten von dort aus gemeinsam in der Karawane los, quer durch den Wald und über den Russenweg, wo uns die ersten Sonnenstrahlen entgegen blinzelten.
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Bei der Sonnschienalm angekommen konnten wir erstmals unser Ziel genauer ins Visier nehmen. Immer den Markierungen folgend wanderten wir quer durch die Latschen bis zum Fuße des Ebensteins. Durchs Quatschen, durch die Anstrengung oder gar durch das traumhafte Landschaftsbild hin- und hergerissen, übersah die ganze Gruppe dass wir vom richtigen Weg abgekommen waren und bereits den Brandstein anvisierten. Ohne großes Zögern zogen wir so unsere Spur quer durch das Gestein hoch zum kleinen Ebenstein - die ein oder andere gefinkelte fiese Spitzkerbe mit inkludiert.

Nachdem wir 1060 hm und so einige Kilometer zurückgelegt hatten und unser Ziel den Kleinen Ebenstein erreichten, wurden wir mit einer traumhaften Fernsicht und einem wunderbaren Panorama belohnt.


Gestärkt und wieder vollkommen erholt marschierten wir noch einige Meter den Sattel zwischen Großem und Kleinen Ebenstein entlang, wo uns für die Abfahrt tolle Gipfelhänge erwarteten - mal weite Hänge, mal steilere schmale Rinnen runter bis zum Murmelboden. Die Kombination von nicht ganz so leicht zu befahrendem Schnee und kurzen steileren Passagen, stellten für so manchen von uns eine kleine Herausforderung dar, die jedoch von allen tadellos bewältigt wurde. Die letzten Höhenmeter gingen dann im rasanten Tempo den Russenweg hinunter zu unserem Ausgangspunkt nach Jassing.


Tolle Hänge, ein beeindruckendes Panorama, grasende Gamserl, Sonnenschein und eine lustige Gruppe war allerdings noch nicht alles was uns an diesem Tag erwartete, denn von unserer Skitour ging es direkt weiter in Sauna wo noch fleißig gebruzzelt und geschwitzt wurde.

Insgesamt kann ich sagen die erste Tour von Skitour & Wellness `II war „a muads Gaudi“ und ich freue mich schon jetzt auf die nächsten 2 Touren!!

Dienstag, 18. Januar 2011

on top - Winterüberschreitung des Hohen Dachsteins

30.12.23010


Zum Jahreswechseln sollte noch eine feine Jahresabschlusstour gestartet werden, um das schöne, abwechslungsreiche und spannende Bergsportjahr 2010 würdig zu verabschieden. Und wir hatten Glück: Sonnenschein, windstille, Pulverschnee und ein unverspurter Gletscher versprachen einen perfekten Tag am Berg.


Die ersten Schritte unserer Tour auf dem Weg zum Einstieg auf den Hohen Dachstein


Wir nahmen ganz in der Früh die Dachstein Gondel um am Hunerkogel unsere Ski-Tour zu starten. Sonnenschein, kaum Leute und gute Bedingungen für eine Kletterei auf den Hohen Dachstein schaffte bei uns eine sehr entspannte und fröhliche Stimmung.


Ein kurzes Schneefeld in einer kleinen Rinne kurz unterhalb des Gipfelkreuzes am Hohen Dachstein



Wie nicht anders zu erwarten war das Gipfelkreuz dick mit Schnee behangen - Erinnerungen an das erst kurz zurückliegende Weihnachtsfest mit einem festlich geschmückten Christbaum sind sehr rasch aufgekommen. Und unter diesem „Gipfel-Christbaum“ lag als Geschenk der unverspurte Hallstätter Gletscher im Sonnenlicht vor uns. Ein schöneres Geschenk gibt‘s für uns einfach nicht!


Das erste Etappenziel ist erreicht - Hoher Dachstein (2993 m)



Der Westgrat-Klettersteige war noch unverspurt, doch die Stahlseile konnten problemlos aus dem Schnee gelöst werden. Das schöne Wetter und vor allem der Blick auf die geschlossene Wolkendecke im Tal hatten uns ein sehr gemütliches Tempo aufgezwungen - es gab keinen Grund zur Eile und der tolle Tag wollte ausgenutzt werden. Die Stimmung war sehr entspannt und alle grinsten vor sich hin als wir durch den Kniehochen Schnee am Dachsten Westgrat zum Großen Gosaugletscher abstiegen.


Abstieg vom Hohen Dachstein via Westgrat



Unsere Jubelrufen beim Einfahren in den unverspurten Pulverhang hat man hoffentlich noch am Gipfelkreuz gehört, wo sich nun einige Bergsportler tummelten und uns (so hofften wir) neidvollen Blicken beobachteten ...


Pulver ohne Ende und keine einzige Spur am gesamten Großen Gosaugletscher



Nachdem wir die einzigen Spuren im Großen Gosaugletscher gezogen hatten, war es Zeit für eine gemütliche Jausenpause. Im Sonnenschein, inmitten der beeindruckender Kulisse der umgrenzenden Felswände, liessen wir uns entspannt mitten im Hang in den Schnee fallen und liessen unsere traumhafte Abfahrt Revue passieren.


Ebenso entspannt wurde auch der anstehende Wiederaufstieg und die Überschreitung der Steiner Scharte in Angriff genommen. Wir waren bewusst langsam unterwegs um die bezaubernde Winterlandschaft ausreichend geniessen zu können. Auch hier durften wir die ersten Spuren setzen und waren erleichtert als wir merkten, dass die Schneesituation eine gefahrlose Kletterei durch die Steiner Scharte ermöglichte.


Querung in der Steiner Scharte



Zurück auf dem Hallstätter Gletscher genossen wir noch eine kleine, steile und zu unserer Freude noch unverspurte Rinne und einige Höhenmeter am Hallstätter Gletscher. Bewusst hatten wir beim Aufstieg zum Stollen wieder ein gemütliches Tempo angesetzt und kamen so in die einsetzende Dämmerung, als wir durch den Stollen in Richtung Edelgrießkar stiegen.

Dort erwartete uns noch ein atemberaubender Ausblick ins wolkenverhangene Tal bevor wir die letzten Tiefschneeschwünge zur Talstation der Dachstein Gondel zogen.


Abendstimmung entlang der Südwand



Erschöpft, aber überglücklich über den gelungen Abschluss des Bergsportjahres 2010 wurde das nächst gelegene Gasthaus aufgesucht ...

Fazit: Der letzte Tag am Berg im Jahr 2010, den wir ordentlich genutzt hatten, repräsentierte im Grunde genommen unser gesamtes Bergjahr 2010: schön, abwechslungsreich und spannend!


die Gefährten:

Regina Smejkal, Christian Knoll und Ingo Stefan



die Tour:

Mit der Dachstein Gondel auf den Hunerkogel (2685 m) >> Aufstieg zum Hohen Dachstein (2993 m) >> Abstieg via Westgrat in die Obere Windlucke (2746 m) >> Abfahrt über den Großen Gosaugletscher >> Aufstieg zur Steiner Scharte (2720 m) >> kurze Abfahrt auf dem Hallstätter Gletscher >> Aufstieg zum Stollen beim Hunerkogel >> Abfahrt durch das Edelgrieß bis zur Talstation der Dachstein Gondel (1695 m)

Donnerstag, 6. Januar 2011

prosit 'II – silvester im triebental

Neun Tage vor Silvester. Fünf Leute die nicht wissen wo, wie und in wessen Gesellschaft sie ins neue Jahr rutschen wollen. Null passende Termine für unsere nächste Schneeschuhwanderung. Ein Plan, wir fahren mit ins Triebental.



Eine Woche darauf die Vorbesprechung. Viel wird nicht geplant, jedoch zeichnet sich schon ab, dass wir zusammen viel Spaß haben werden. Bei der Anreise dann zeigt sich Meli als hochtalentierte Packkünstlerin. Wohl niemand hätte vorher geglaubt, dass sie vier Leute, vier Bobs, Essen, Trinken, Rucksäcke, Taschen, Schuhe, Schneeschuhe, Schlafsäcke, haufenweise Schweine und noch viel mehr in ihr Auto kriegt. Es bleibt sogar noch richtig Platz. Zumindest am Beifahrersitz. Hinten ist es wohl kuscheliger.





Die Fahrt geht gut dahin und bald erreichen wir die Hütte. Von außen schaut die ja richtig klein aus. Drei Leute sind schon drin und haben bereits eingeheizt, wir müssen also nur noch unser Zeug reintragen. Kurz begrüßt und schon bald werden die ersten Biere geöffnet und die erste Runde Tabu gespielt.





So geht es einige Zeit dahin. Immer wieder kommen kleinere und größere Gruppen neuer Leute an und die Hütte füllt sich. Die Sonne verabschiedet das Jahr mit einem traumhaften Himmelsfarbenspiel. Draußen wird es dunkel. Am Tisch rücken wir immer enger zusammen. Am Herd wird das Gulasch aufgestellt und frische Spätzle werden zubereitet. Die Zeit geht schnell dahin und schon bald können wir uns über das Abendessen hermachen. Dann wird weiter gelacht, getrunken und Spaß gehabt. Auch Willi, unser Hüttenwart, stattet uns einen Besuch ab.





Dann das Psychiaterspiel. Ein Ereignis auf das sich ein paar der Mädels schon seit der Schneeschuhwanderung freuen. Chris und ich werden als Doktoren "freiwillig" gemeldet, die anderen sind die von uns zu diagnostizierende Therapiegruppe. Schnell erkennen wir, dass wir hier so manch schweren Fall am Tisch sitzen haben, und nach längerer Sitzung können wir die richtige Gesamtdiagnose stellen. Glücklicherweise setzt daraufhin auch die Heilung ein.





Ein paar Gruppenspiele später stehen wir draußen, vor der Hütte. Die Zeit ist verflogen, das Jahr so alt wie nie zuvor. Nur noch wenige Minuten. Raketen werden vorbereitet, Sektgläser verteilt und dann ist es so weit. Pummerin und Walzerklänge aus dem Autoradio. Sekt köpfen. Anstoßen. Neujahrswünsche. Feuerwerk. Walzer tanzen. Ausgelassen und fröhlich geht es unter einem klaren Sternenhimmel hinüber nach 2011.





Nach knapp einer Stunde treibt uns die Kälte zurück in die Hütte. Hier basteln wir Marzipanschweinchen und anderes Getier, verteilen diverse Neujahrsgeschenke und feiern noch lange weiter. Nach und nach zieht es immer mehr von uns in die Schlafsäcke. Die letzten Hartgesottenen halten noch bis halb sechs durch.






Ein würdiger Start in ein hoffentlich gutes Jahr.